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30.03.2023 - 23:13
Anne Schwedt
OSZE-Staaten stoßen Untersuchung zu ukrainischen Kindern an
Die Verschleppung ukrainischer Kinder im russischen Angriffskrieg soll im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) untersucht werden. Eine Gruppe von 45 OSZE-Staaten setzte am Donnerstag in Absprache mit Kiew einen Prozess in Gang, um den Vorwürfen vor Ort nachzugehen.
Die ukrainische Regierung wirft Moskau vor, tausende Kinder illegal aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland deportiert zu haben. Das Menschenrechtsbüro der OSZEhatte entsprechende Berichte im Dezember als glaubwürdig eingestuft. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen und betont, die Kinder seien vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden.
Im Namen der 45 Staaten forderte Deutschlands OSZE-Botschafterin Gesa Bräutigam eine Expertenmission, die Fakten sammeln soll, um diese „nationalen, regionalen oder internationalen Gerichten oder Tribunalen“ zur Verfügung zu stellen. Die Staaten lösten damit den sogenannten Moskau-Mechanismus der OSZE zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen aus.
30.03.2023 - 23:02
Sarah Sendner
Türkisches Parlament stimmt für Nato-Beitritt Finnlands
Die Türkei hat der Aufnahme Finnlands in die Nato als letztes Mitgliedsland zugestimmt. Die Mehrheit der türkischen Parlamentarier stimmte am Donnerstagabend für die Aufnahme des Landes in das Verteidigungsbündnis, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.
30.03.2023 - 22:31
Anne Schwedt
Selenski zieht Bilanz nach 400 Tagen Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat am 400. Tag des Kriegs gegen Russland eine nüchterne, aber dennoch positive Bilanz gezogen. „400 Tage der Verteidigung gegen eine umfassende Aggression, dies ist ein kolossaler Weg, den wir zurückgelegt haben“, sagte er am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache. Die Ukraine habe „die schlimmsten Tage“ des russischen Angriffs im Februar des Vorjahres überstanden. „Wir haben auch diesen Winter überlebt“, erinnerte er an die massiven russischen Luft- und Raketenangriffe gegen die Energie-Infrastruktur der Ukraine. „Hinter diesen Worten steckt eine gewaltige Anstrengung.“
Die Ukraine habe in den vergangenen Monaten mit der Rückeroberung großer Gebiete ihr Heldentum bewiesen, sagte Selenski. „Wir bereiten unsere nächsten Schritte, unsere neuen Aktionen vor, wir bereiten uns auf unseren baldigen Sieg vor.“
30.03.2023 - 22:12
Sarah Sendner
Ukraine meldet mindestens sechs Raketeneinschläge in Charkiw
Die Ukraine meldet den Einschlag von mindestens sechs russischen Raketen in Charkiw. Regionalgouverneur Oleh Sinegubow schreibt auf Telegram unter Berufung auf erste vorliegende Informationen, dass es sich bei den Geschossen um S-300-Luftabwehrraketen handeln soll. Die Behörden seien dabei, Angaben zu etwaigen Schäden und Opfern zusammenzutragen. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Russland setzt Experten zufolge die S-300 auch für Angriffe auf Bodenziele ein.
30.03.2023 - 22:11
Sarah Sendner
US-Militär: Mehr als 7000 Ukrainer in vergangenen Monaten ausgebildet
Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben die USA nach eigenen Angaben mehr als 7000 Mitglieder der ukrainischen Streitkräfte ausgebildet. Das Training habe an verschiedenen Standorten im In- und Ausland stattgefunden, darunter in Deutschland, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Donnerstag in Washington. Erst in den vergangenen Tagen hätten 65 Ukrainer im Bundesstaat Oklahoma ihre Ausbildung am Flugabwehrsystem Patriot abgeschlossen und seien nun wieder in Europa.Das Patriot-System zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Die USA und Deutschland hatten Kiew jeweils ein Patriot-System überlassen.
30.03.2023 - 21:29
Timm Seckel
Mehrere Medien berichten: Russland hat Werkzeuge für großangelegte Cyberangriffe entwickelt
Russland hat laut Recherchen mehrerer internationaler Medien großangelegte Cyberangriffe mit Hilfe privater Softwarefirmen vorbereitet. Aus vertraulichen Dokumenten soll hervorgehen, dass die Moskauer IT-Firma NTC Vulkan Werkzeuge entwickelte, mit denen staatliche Hacker Cyberangriffe planen, Internetverkehr filtern sowie massenhaft Propaganda und Desinformation verbreiten könnten, wie die Recherche-Gruppe, darunter die „Süddeutsche Zeitung“, „Der Spiegel“ und das ZDF, berichtet.In Schulungsdokumenten werden den Berichten zufolge mögliche Angriffsziele benannt, darunter das „Lahmlegen von Kontrollsystemen von Eisenbahn-, Luft- und Schiffstransport“ und die „Störung von Funktionen von Energieunternehmen und kritischer Infrastruktur“.
Der „Süddeutschen Zeitung“ wurden nach eigenen Angaben kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine interne Unterlagen aus den Jahren 2016 bis 2021 von einer anonymen Quelle zugespielt. Die Zeitung wertete sie demnach gemeinsam mit internationalen Medienpartnern aus. Demnach halten Cybersicherheitsexperten und mehrere westliche Geheimdienste die Unterlagen für authentisch. Die Firma Vulkan kooperiere mit den wichtigsten russischen Geheimdiensten FSB, GRU und SWR. Weder die Firma noch der Sprecher des Kremls äußerten sich laut der Berichte zu den Darstellungen auf Anfrage. Ob und wo die Programme eingesetzt worden sind, lässt sich demnach nicht nachvollziehen. Die Dokumente belegten jedoch, dass die Programme beauftragt, getestet und bezahlt worden sind.
30.03.2023 - 20:38
Timm Seckel
USA: Russland bemüht sich um Waffen aus Nordkorea
Russland bemüht sich nach Angaben der US-Regierung weiterhin um die Beschaffung von Waffen und Munition aus Nordkorea. „Uns liegen neue Informationen vor, wonach Russland aktiv versucht, zusätzliche Munition von Nordkorea zu erwerben“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag in Washington. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen stehe ein Waffenhändler mit dem Namen Aschot Mkrtytschew. Über ihn versuche Russland, ein geheimes Waffenabkommen mit Nordkorea zu vermitteln. Damit könne Russland an mehr als zwei Dutzend Arten von Waffen und Munition von Nordkorea gelangen. Im Gegenzug biete Russland Nordkorea Lebensmittel an.Ein solches Abkommen verstoße gegen eine Reihe von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, sagte Kirby. Die US-Regierung habe die jüngsten Äußerungen Nordkoreas zur Kenntnis genommen, wonach das Land keine Waffen an Russland verkaufen oder liefern wolle. „Wir werden diese Angelegenheit weiterhin genau beobachten“, sagte Kirby. Die USA verhängten am Donnerstag Sanktionen gegen Mkrtytschew. Dadurch werden mögliche Vermögenswerte in den USA eingefroren. Zudem drohen Personen, Banken und anderen Firmen, die künftig mit Mkrtytschew Geschäfte machen, ebenfalls Sanktionen - ein Schritt, der mögliche internationale Geschäfte der Betroffenen deutlich erschweren dürfte.
Kirby betonte, die USA würden alles dafür tun, Russland daran zu hindern, militärische Ausrüstung aus Nordkorea und jedem anderen Land, das Russlands Krieg in der Ukraine unterstütze, zu erwerben. Nordkorea ist bereits harten Sanktionen des UN-Sicherheitsrats unterworfen. Die USA, Südkorea, Japan sowie die Europäische Union beschlossen in den vergangenen Jahren immer wieder Strafmaßnahmen gegen Nordkorea. UN-Resolutionen untersagen dem isolierten Land Atomtests sowie die Erprobung von ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit einem atomaren Gefechtskopf bestückt werden können.
30.03.2023 - 19:25
Timm Seckel
US-Regierung fordert ihre Bürger auf, Russland zu verlassen
Die US-Regierung hat nach der Inhaftierung eines US-Journalisten ihren Aufruf an US-Staatsbürger erneuert, sofort aus Russland auszureisen. Die Anwesenheit von US-Amerikanern in Russland sei zutiefst besorgniserregend, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby, am Donnerstag. Von der Festnahme des US-Reporters Evan Gershkovich und den Vorwürfen gegen ihn sei man überrascht worden. Es habe keine Vorwarnung gegeben und auch keine Anzeichen dafür, dass Russland eine Art größere Aktion gegen Journalisten im Allgemeinen plane, sagte Kirby weiter. Es sei nun noch zu früh zu sagen, ob dies der Fall sei.Das US-Außenministerium rät Bürgerinnen und Bürgern der USA bereits von Reisen nach Russland ab - auch wegen des Risikos unrechtmäßiger Inhaftierungen. Es sei nicht neu für Russland, US-Amerikaner festzuhalten oder gegen eine freie und unabhängige Presse vorzugehen, sagte Kirby. Russland erließ am Donnerstag Haftbefehl gegen den „Wall Street Journal“-Journalisten Gershkovich wegen angeblicher Spionage.
30.03.2023 - 19:16
Tobias Döring
Mann erhält sieben Jahre Haft für Posts gegen Krieg in der Ukraine
Ein Gericht in Moskau hat einen 63-Jährigen für zwei Anti-Kriegs-Posts in sozialen Netzwerken zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt. Er hatte im März des Vorjahres in zwei Kommentaren die Angriffe russischer Militärs gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew und die Hafenstadt Mariupol verurteilt, berichtete am Donnerstag das russische Medium „Meduza“, das aus Lettland arbeitet. Das Gericht habe ihn für schuldig befunden, „Fakes“ über die russische Armee verbreitet zu haben.
„Während wir Kinder töten, singen wir im Ersten Kanal (des Fernsehens) Lieder; Wir, Russland, sind gottlos geworden - Herr, vergib uns“, lautete ein Post des Mannes auf „WKontakt“. In seinem zweiten Kommentar schrieb er „Russische Flieger bomben Kinder“.
In seinem Schlusswort vor Gericht habe der Mann als Motiv für seine Kommentare angegeben, er schätze das Leben jedes Menschen. „Meduza“ zitiert ihn wie folgt:
Das Leben ist ein unbedingter Wert, der an erster Stelle stehen sollte, auch wenn das in unserem Land nicht so gesehen wird. Ich bin so erzogen worden.
Die russische Gesetzgebung sieht für jede beliebige Kritik an den Streitkräften oder der Kriegsführung in der benachbarten Ukraine harte Strafen vor.
30.03.2023 - 18:54
Timm Seckel
US-Regierung verurteilt Festnahme von Journalist Evan Gershkovich „aufs Schärfste"
US-Regierung hat die Inhaftierung eines US-Journalisten in Russland „aufs Schärfste“ verurteilt. „Die Verfolgung amerikanischer Staatsbürger durch die russische Regierung ist inakzeptabel“, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. „Wir sind zutiefst besorgt über die beunruhigenden Berichte, dass Evan Gershkovich, ein amerikanischer Staatsbürger, in Russland festgenommen wurde.“ Das US-Außenministerium stehe in direktem Kontakt mit der russischen Regierung und bemühe sich aktiv darum, Gershkovich konsularischen Zugang zu verschaffen.Am Mittwochabend (Ortszeit) hätten Vertreter der US-Regierung mit dem Arbeitgeber Gershkovichs, dem „Wall Street Journal“ gesprochen. Man stehe auch inKontakt mit der Familie des Journalisten. „Wir verurteilen auch die fortgesetzte Verfolgung und Unterdrückung von Journalisten und der Pressefreiheit durch die russische Regierung“, teilte das Weiße Haus weiter mit. Die Sprecherin vonUS-Präsident Joe Biden betonte außerdem, dass US-Amerikaner die Warnung der US-Regierung vor Reisen nach Russland beherzigen sollten.
Wegen angeblicher Spionage für die USA hat ein Gericht in Moskau Haftbefehl gegen Gershkovich erlassen. Der Journalist hatte auch zu Russlands Krieg gegen die Ukraine recherchiert. Der Reporter sei zunächst bis 29. Mai in Untersuchungshaft, teilte das Gericht mit. Dem 1991 geborenen Gershkovich drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft. Das „Wall Street Journal“ wies die Vorwürfe gegen seinen Mitarbeiter, der seine Arbeit erledigt habe, zurück.
30.03.2023 - 17:31
Timm Seckel
Selenski empfängt Rheinmetall-Chef Papperger
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat den Vorstandschef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, zu einem Gespräch empfangen. Dabei seien die aktuelle Zusammenarbeit und Perspektiven besprochen worden, teilte Selenski am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Dem Staatschef zufolge soll die Partnerschaft vertieft werden, um den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte zu decken. Papperger hatte mehrfach von Plänen zur Errichtung einer Panzerfabrik in dem von westlicher Finanzhilfe abhängigen Land gesprochen.
30.03.2023 - 17:03
Timm Seckel
Weil nach Sanktionen Teile fehlen: Lada-Hersteller Avtovaz schickt Belegschaft in den Urlaub
Wegen akuter Zulieferprobleme schickt der russische Autobauer Avtovaz seine Belegschaft ab Ende Mai für drei Wochen kollektiv in den Urlaub. „Im Frühjahr 2023 hat eine Reihe von Bauteilzulieferern Avtovaz über die Beendigung der Lieferungen unterrichtet“, teilte der Konzern der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag mit. Das im vergangenen Jahr vom russischen Staat rückübernommene Unternehmen klagte darüber, dass mit der Kündigung vorherige Liefervereinbarungen gebrochen worden seien. Die Autoindustrie ist nach Beginn des russischen Angriffskriegs einer der am stärksten von westlichen Sanktionen betroffenen Sektoren im Land.Eigentlich sollten die Fließbänder bei Avtovaz erst Ende Juli für drei Wochen abgestellt und die Belegschaft in Urlaub geschickt werden. Nun wird der Zwangsurlaub zwei Monate vorgezogen und soll planmäßig vom 29. Mai bis 19. Juni dauern. Eine ununterbrochene Fertigung sei ansonsten ohnehin nicht möglich, teilte Avtovaz mit.
Schon im vergangenen Jahr musste der Konzern wegen Problemen mit Zubehörteilen monatelang die Produktion still legen. Weil praktisch alle westlichen Autobauer sich aus Russland zurückgezogen haben, hat Avtovaz seine Marktführerschaft ausgebaut, konnte allerdings wegen dieser Schwierigkeiten nicht sonderlich vom Rückzug der Konkurrenz profitieren. Bei einem Gesamteinbruch des Marktes 2022 um 59 Prozent gingen die Lada-Verkäufe ebenfalls um 46 Prozent zurück.
30.03.2023 - 17:02
Timm Seckel
Schweden zweifelt an Nato-Beitritt bis Juli
Nach neuen Zeichen des Widerstands aus Ungarn zeigt sich Schweden weniger sicher, noch vor dem Nato-Gipfel im Juli dem Verteidigungsbündnis beitreten zu können. Er wisse, was in den vergangenen Tagen insbesondere in Ungarn gesagt worden sei, zitiert die Nachrichtenagentur TT Außenminister Tobias Billström. In diesem Zusammenhang sei daher das Wort „hoffnungsvoll“ besser.
Die ungarische Regierung hatte am Mittwoch erklärt, man bremse den Beitritt Schwedens aus Ärger über frühere Kritik an der Politik von Ministerpräsident Viktor Orban. Auch die Türkei verweigert bislang ihre Zustimmung zur Aufnahme des nordischen Landes. Beide Staaten haben dagegen grünes Licht für eine Mitgliedschaft Finnlands signalisiert.
30.03.2023 - 13:53
Jana Brüntjen
Selenski erinnert an Befreiung von Butscha vor einem Jahr
Ein Jahr nach der Rückeroberung der ukrainischen Städte Butscha und Irpin bei Kiew hat Präsident Wolodimir Selenski an die Schrecken des Kriegs erinnert. „Im 21. Jahrhundert unvorstellbare Ereignisse sind in den Satellitenstädten Kiews – Butscha und Irpin – Wirklichkeit geworden. Russische Truppen marschierten aus dem Norden auf die ukrainische Hauptstadt zu und brachten Tod und Zerstörung“, heißt es in einem englischen Beitrag Selenskis im Messaging-Dienst Telegram am Donnerstag. „Für viele Einwohner der Region Kiew wurde das vergangene Jahr zum schrecklichsten ihres ganzen Lebens. Und die Befreiung der Region Kiew ist zu einem Symbol dafür geworden, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann.“
Russische Truppen hatten zu Beginn des Kriegs versucht, rasch auf Kiew vorzustoßen. Den ukrainischen Truppen gelang es jedoch, die Invasoren vor den Toren der Hauptstadt zu stoppen und die Kleinstädte Irpin und Butscha Ende März zurückzuerobern. Die Russen rückten daraufhin aus der Gegend ab und konzentrierten sich auf andere Landesteile, auch wenn Kiew und die Hauptstadtregion nach wie vor regelmäßig mit Raketen und Drohnen angegriffen werden. Nach dem Abzug der Russen wurden in Butscha und Irpin zahlreiche Leichen entdeckt. Die Ukraine wirft den russischen Truppen vor, in den beiden Städten und anderen Orten regelrechte Massaker und zahlreiche Gräueltaten begangen zu haben. Internationale Ermittler sammeln derzeit vor Ort Belege. Russland weist die Vorwürfe zurück.

30.03.2023 - 10:29
Jana Brüntjen
Chinas Militär will enger mit Russland zusammenarbeiten
Das chinesische Militär ist dazu bereit, mit Russlands Militär zusammenzuarbeiten. So solle die strategische Kommunikation und Koordination gestärkt werden, erklärte das Verteidigungsministerium in Peking. Die beiden Länder würden bei der Umsetzung globaler Sicherheitsinitiativen zusammenarbeiten. Sie würden auch weiter gemeinsame See- und Luftpatrouillen und gemeinsame Übungen organisieren.
30.03.2023 - 12:14
Anja Holtschneider
Russland: Sprechen weiter über Schutzzone für AKW Saporischschja
Die russische Führung spricht nach Angaben aus Moskau weiterhin mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA über deren Vorschlag für eine Sicherheitszone um das ukrainische AKW Saporischschja. Die Idee werde „weiterentwickelt“, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Die Agentur Interfax zitierte ihn mit den Worten, die Regierung stehe in „ständigem Kontakt“ mit IAEA-Chef Rafael Grossi.
Grossi hatte das AKW im Süden der Ukraine, das von russischen Truppen kontrolliert wird, am Mittwoch besucht. Dabei hatte er sich besorgt über eine verstärkte Truppenpräsenz in dem Gebiet geäußert und erklärt, er stelle die Pläne für eine Sicherheitszone zurück, um Schutzmaßnahmen vorzuschlagen, die sowohl von Russland als auch der Ukraine akzeptiert werden könnten. Die Anlage gerät immer wieder unter Beschuss, wofür sich beide Seiten gegenseitig die Schuld geben.
30.03.2023 - 10:08
Jana Brüntjen
„Wall Street Journal“-Reporter offenbar in Jekatarinburg festgenommen
Ein Reporter des „Wall Street Journal“ ist nach russischen Angaben in Jekatarinburg festgenommen worden. Der Journalist Ewan Gerschkowitsch sei in der russischen Stadt im Ural wegen Spionage-Verdachts festgenommen worden, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Inlandsgeheimdienst FSB.
Gershkovich ist US-Staatsbürger und nach russischen Angaben beim Außenministerium der Russischen Föderation akkreditiert, berichtet Handelsblatt-Korrespondentin Mareike Müller. Er „wird der Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung verdächtigt“, meldete der Sicherheitsdienst laut Interfax in einer Erklärung. Der Reporter habe Informationen über die Aktivitäten eines der Unternehmen des russischen militärisch-industriellen Komplexes gesammelt, die ein Staatsgeheimnis darstellten.
Lesen Sie hier alle Details:
handelsblatt_de
30.03.2023 - 12:13
Anja Holtschneider
Russland will USA weiterhin über Raketentests informieren
Russland will trotz seiner Aussetzung des Atomwaffenabkommens New Start die USA weiterhin über Raketentests informieren. Daran werde gemäß einer Vereinbarung von 1988 festgehalten, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Präsident Wladimir Putin hatte die Aussetzung des zentralen Atomwaffen-Kontrollprogramms im Februar angekündigt. Der 2011 in Kraft getretene New-Start-Vertrag begrenzt die Zahl der strategischen Atomsprengköpfe, die die USA und Russland stationieren dürfen, sowie die Stationierung von land- und unterseegestützten Raketen und Bombern, um sie zu transportieren.
30.03.2023 - 10:13
Jana Brüntjen
Tochter malte Antikriegsbild: Flüchtiger Russe laut Anwalt festgenommen
Der zu zwei Jahren Haft verurteilte russischeVatereines Mädchens, das ein Antikriegsbild gemalt hatte, ist nach Angaben seines Anwalts auf der Flucht festgenommen worden. „Ja, er wurde in Gewahrsam genommen“, sagte Anwalt Dmitri Sachwatow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Details nannte er nicht. Alexej Moskaljow war in der Nacht zu Dienstag vor Verkündung des Strafmaßes aus dem Hausarrest geflohen. Das russischsprachige Nachrichtenportal Sota meldete, der 54-Jährige sei in Minsk festgenommen worden, der Hauptstadt des Russland-Verbündeten Belarus.Moskaljow war für schuldig befunden worden, die Armee mit Äußerungen in sozialen Medien diskreditiert zu haben. Ins Visier der Behörden geriet er jedoch erst, nachdem im vergangenen April seine damals zwölfjährige Tochter in der Schule ein Bild gemalt hatte, auf dem zu sehen ist, wie russische Raketen auf eine ukrainische Mutter und ein Kind zufliegen. Die Schulleitung hatte deswegen die Polizei eingeschaltet. Anfang März wurde Moskaljow unter Hausarrest gestellt und von seiner Tochter getrennt. Die inzwischen 13-Jährige wurde in ein Kinderheim gebracht.Russlandhatte kurz nach Beginn seiner Ukraine-Invasion Gesetze erlassen gegen die Diskreditierung der Streitkräfte oder die wissentliche Verbreitung von falschen Informationen über die Soldaten. Es drohen Strafen von bis zu 15 Jahren Haft.
30.03.2023 - 09:47
Jana Brüntjen
Starker Anstieg Schutzsuchender in Deutschland durch Ukraine-Krieg
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat im vergangenen Jahr zu einem starken Anstieg der Schutzsuchenden in Deutschland geführt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete, stieg die Zahl der registrierten Schutzsuchenden gegenüber dem Vorjahr um 1,14 Millionen Personen. Dieser höchste Zuwachs innerhalb eines Berichtsjahres seit Beginn der Statistik im Jahr 2007 sei auf die Flucht aus der Ukraine zurückzuführen: Rund 1,01 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer suchten im vergangenen Jahr Schutz in Deutschland.Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich nach Angaben des Ausländerzentralregisters (AZR) unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten. Ende 2022 waren in Deutschland rund 3,08 Millionen Menschen als Schutzsuchende erfasst.
Ein Drittel der Schutzsuchenden aus der Ukraine waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, knapp zwei Drittel (64 Prozent) waren Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln war der Anteil der Mädchen und Frauen unter den ukrainischen Schutzsuchenden deutlich höher als unter den Schutzsuchenden insgesamt, von denen nur knapp die Hälfte weiblich waren.
